Wenn das Haareschneiden schmerzt

Haare sind eine ganz besondere Ware.

Sie verschönern dein Gesicht,

verdecken deine kahle Hauptschicht.

Ob blond, rot, schwarz oder braun,

Haare stehen allen Frauen.

 

Ritsch, ratsch die Haare müssen ab,

die Schere kommt und es wird knapp.

Knapp unterm Po, knapp unterd Schulter

oder knapp unterm Kinn,

deine Frisur wird a Hingucker,

dann macht der Schnitt a an Sinn.

 

I glaub i spinn. De Hoar san jetzt vü zu kurz,

verdammt, des is ma jetzt aber ned schnurz.

Ritsch, ratsch die Haare san weg,

der freche Stufenschnitt wirkt zwar ziemlich keck,

trotzdem is ma zum Blean,

mein altes Ich liegt in Scherben.

 

Ich will meine Haare zurück,

der Stufenschnitt bringt ma ka Glück.

Loslassen, es ist schon geschehen.

Ich werde meine langen Haare lange

nicht mehr wieder sehen.

 

Nun gibt es keinen Rückweg mehr,

die Umstellung fällt mir schwer.

Muss mich an meine neue Haarpracht gewöhnen

und träumen von Haaren, langen, schönen

und mich in Geduld frönen.

 

Zum Glück gibt's da noch meinen Mann,

der stets die richtgen Worte finden kann.

"Guat schaust aus, fesch bist, kumm her,

kriagst a Bussal, ollas wird guat

und Schatzal, zur Not trogst afoch an huat."

 

Führt die Veränderung zu Schmerzen?

Die Gewohnheit hat sich in uns manifestiert.

Die Veränderung verpasst uns einen Stich im Herzen.

Kaputtes muss nun gehen,

damit wir wieder frisch im Leben stehen.

Wenn wir nach neuen Erfahrungen gieren,

gibt es kein zurück, nur ein Jetzt.

Die Zeit verpasst uns einen Tritt

nach vorne

mit neuem Stufenschnitt.

 

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